Erinnerungsort ehemalige Synagoge
Erinnerungsort der ehemaligen Synagoge aus dem Jahre 1899
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Beschreibung
Am 16. August 1899 wurde unter reger Anteilnahme der Baden-Badener Bevölkerung die vom namhaften Architekten Ludwig Levy (1854–1907) erbaute Synagoge eingeweiht. Rundbogenportal, Vorhalle, kreuzförmiger Grundriss, Fensterrosette an der Südseite: All diese romanischen Elemente wurden als „christlicher Stil“ begrüßt, bedeuteten sie doch den Verzicht auf die orientalische Ausrichtung, die von 1850 bis 1880 im Synagogenbau verbreitet war. So dokumentierte die jüdische Gemeinde in Baden-Baden mit dem Neubau auch architektonisch ihre Bemühungen um Anpassung an den Baustil ihrer Umgebung. Beim Gottesdienst versuchte die überwiegend liberale Gemeinde die Bedürfnisse aller jüdischen Kurgäste, auch der orthodoxen, zu berücksichtigen und verzichtete deshalb beispielsweise auf eine Orgel in dem neuen Gotteshaus.
Nur vier Jahrzehnte später wurde die Synagoge am 10. November 1938 von den Nationalsozialisten zerstört. An diesem Morgen wurden 80 jüdische Männer verhaftet und in einem einstündigen Zug durch die Innenstadt geführt. In der Synagoge mussten sie u. a. aus „Mein Kampf“ vorlesen – man ließ nichts aus, um sie zu demütigen. Noch am selben Tag wurden alle jüdischen Männer unter 60 Jahren nach Dachau deportiert. In der Synagoge legten SS- und Gestapo-Angehörige Feuer. Sie brannte aus, ohne dass die Feuerwehr eingegriffen hätte. Die Abbruchkosten stellte man der Israelitischen Religionsgemeinde in Rechnung.
Auf einem Teil des Grundstückes befanden sich nach 1945 Garagen des französischen Militärs und später eine Druckerei.
Die Erinnerung an die Ereignisse von damals sei Mahnung, stets für das Recht und die Würde aller Menschen einzutreten.