
Prädikate
Hier finden Sie einen Überblick der Prädikate in den Heilbädern und Kurorten Baden-Württembergs.
Naturbelassen, frei von schädlichen Umwelteinflüssen, konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit - diese Eigenschaften zeichnen das Heilklima aus. Dieses Klima ist therapeutisch anwendbar und durch Erfahrung bewährt. Zudem belegen medizinisch-meteorologische Begutachtungen, dass die therapeutischen Einflüsse der klimatischen und lufthygienischen Gegebenheiten eine therapeutische Wirkung haben. So bessert das Heilklima beispielsweise Atemwegserkrankungen.
Die Artbezeichnung "Heilklimatischer Kurort" ist als ein Prädikat zu verstehen, das auf der kurmedizinischen Anwendbarkeit von Komponenten der örtlichen Klimabedingungen basiert. Die staub- und allergenarme Luft ist für eine Klimatherapie besonders geeignet.
Eigenschaften eines Heilklimatischen Kurorts:
- Kurarzt mit Erfahrung in der Medizinischen Klimatologie
- Klimatherapeutisch ausgebildetes Fachpersonal
- therapeutische Nutzung des Heilklimas
- Kurpark und ausgedehnte Waldbereiche für die Bewegungs- und Klimatherapie
- Terrainkurwegenetz mit mindestens drei bioklimatisch und belastungsphysiologisch ausgemessenen Wegen mit unterschiedlichen Belastungsstufen
Dieses Prädikat wird Kurorten verliehen, die Moorbäder mit Torf als Heilmittel einsetzen. Die schonende, naturbelassene Herstellung und Anwendung des Heilmittels Moor in Verbindung mit innovativen Behandlungsformen und dem gesunden Klima ermöglichen dem Kurgast ein Höchstmaß an Erholung und Regeneration, Moorbäder bzw. Moorpackungen helfen insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrosen, Gelenkversteifungen oder rheumatischen Erkrankungen. Das Moor kann in Form von Packungen und Vollbädern in Wannen, Therapiebecken und Bewegungsbädern angewendet werden.
Eigenschaften der Moorbäder:
- Wissenschaftliche Gutachten zum Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit der natürliche Heilmittel
- mindestens ein Kur- oder Badearzt
- Behandlungsformen wie Bewegungstherapie, Krankengymnastik, Sporttherapie
Thermalwasser zeichnet sich durch eine hohe Temperatur bereits an der Quelle aus: Mindestens 20 Grad Celsius muss es warm sein.
In den meisten Fällen wird es vor der Nutzung im Becken aber noch auf eine angenehme Badetemperatur von 35 bis 38 Grad Celsius erwärmt. Beinhaltet das Thermalwasser zudem kostbare Mineralstoffe und Spurenelemente, dann darf sich der Kurort
Thermal-Mineral-Heilbad nennen. Als Trinkkur verabreicht, hilft Thermalwasser vor allem bei der Therapierung von Schilddrüsenfehlfunktionen.
Die Heilwässer stammen aus natürlichen, ortsgebundenen Quellen und dienen zu Heilzwecken. Sie können zum Baden, Trinken oder zu Inhalation genutzt werden.
Mineral- und Thermalheilbäder führen erforderliche Heilwasseranalysen durch und haben folgende Einrichtungen:
- Bewegungstherapie, Krankengymnastik, Sporttherapie
- Übungs- und Ruheräume
- Ernährungs- und Diätprogramme
- mindestens ein Terrainkurweg
- Parkanlagen mit gekennzeichnetem Wegenetz
Damit sich ein Heilbad als Sole-Bad charakterisieren darf, müssen 5,5 Gramm Natriumionen und 8,5 Gramm Chloridionen in einem Liter Wasser enthalten sein. Der Zustand der Schwerelosigkeit, den man beim Baden in der Sole erfährt, aktiviert und entspannt Körper, Geist und Seele. Die Sole dient als Heilmittel in Form von Bädern, Inhalation oder Trinkkuren. Sie ermöglicht erfolgreiche Therapien für Leiden wie Rheuma, Neurodermitis oder Atemwegserkrankungen.
Diese Kurorte verfügen über natürliche Wasserquellen für Anwendungen wie kalte oder heiße Güsse, Taulaufen oder Wassertreten. Zudem gibt es viel Natur und Ruhe im und um den Kurort, um zu entspannen und wieder zur inneren Balance zu finden. Weiterhin spielen Heilpflanzen und Kräuter eine wichtige Rolle in den Anwendungen der Kneippkur. Kneippkuren sind bei Herz-Kreislauf- sowie orthopädischen Erkrankungen, bei Störungen des vegetativen Nervensystems und zur Stärkung des Immunsystems empfehlenswert.
Eigenschaften eines Kneipp-Kurorts:
- Vermittlung der Prinzipien "fünf Heilfaktoren der Physiotherapie nach Kneipp"
- Kur- oder Badearzt mit Zusatzkenntnissen der Kneipp-Therapie
- mindestens ein Physiotherapeut mit vertiefter Ausbildung zur Kneippschen Hydrotherapie
- Durchführung einer Kneipptherapie
Bild Header: © TMBW, Joachim Negwer